Rolle des Parental Alienation Syndrome (PAS) sowie der Thematik einer sogenannten Eltern-Kind-Entfremdung in der saarländischen Justiz vor dem Hintergrund des Kinderschutzes

LANDTAG DES SAARLANDES 17. Wahlperiode Drucksache 17/1516 30.04.2025 A N F R A G E der Abgeordneten Alwin Theobald (CDU) Dagmar Heib (CDU) Hermann Scharf (CDU) Dr. Christopher Salm (CDU) betr.: Rolle des Parental Alienation Syndrome (PAS) sowie der Thematik einer sogenannten Eltern-Kind-Entfremdung in der saarländischen Justiz und vor dem Hintergrund des Kinderschutzes Das sogenannte Parental Alienation Syndrome (PAS) beschreibt die Entfremdung eines Kindes von einem Elternteil infolge von Einflussnahme des anderen Elternteils. Obwohl PAS als wissenschaftlich widerlegt, nicht als eigenständige Diagnose anerkannt wird und in rechtlicher Hinsicht auch vom Bundesverfassungsgericht im Jahr 2023 als „überkommen und fachwissenschaftlich (…) widerlegt“ bewertet wurde, wird es in familiengerichtlichen Verfahren dennoch immer häufiger thematisiert. In dem Radio-Feature „Die Entfremdungslüge“ im Deutschlandfunk vom 15.04.2025 wird in diesem Zusammenhang ausdrücklich auch Bezug auf das Saarland genommen. Wir fragen die Regierung des Saarlandes: 1. Wie viele familiengerichtliche Verfahren im Saarland seit dem Jahr 2018 beinhalteten Hinweise auf eine mögliche Eltern-Kind-Entfremdung, die mit dem Begriff PAS in Verbindung gebracht wurden? 2. In wie vielen dieser Fälle wurden entweder PAS oder eine Eltern-Kind-Entfremdung ausdrücklich in Gutachten oder Urteilen erwähnt? 3. Wie viele Fälle sind der Landesregierung bekannt, in denen aufgrund einer behaupteten...