Geschlechtsspezifische Gewalt an Frauen und Mädchen bekämpfen

Thüringer Landtag 8. Wahlperiode A n t r a g der Fraktion Die Linke 04.04.2025 Drucksache 8/904 Geschlechtsspezifische Gewalt an Frauen und Mädchen bekämpfen I. Der Landtag stellt fest: 1. Frauen sehen sich aufgrund ihres Geschlechts Gewalt ausgesetzt. Im äußersten Fall führt diese Gewalt zum Tod. Nach allgemeinem Verständnis wird bei einem Tötungsdelikt an einer Frau aufgrund ihres Geschlechts von einem sogenannten Femizid gesprochen. 2. Gewalt gegen Frauen prägt den Alltag in Deutschland. Das Bundeslagebild des Bundeskriminalamts „Geschlechtsspezifisch gegen Frauen gerichtete Straftaten 2023“ hat festgestellt, dass die Gewalt an Frauen zunimmt. So wurden im Jahr 2023 322 Fälle von vorurteilsgeleiteten Straftaten gegenüber Frauen registriert, dies entspricht einem Anstieg um mehr als 56 Prozent innerhalb eines Jahres. Das Lagebild stellt fest, dass es zu 360 vollendeten Tötungsdelikten an Frauen und Mädchen im Jahr 2023 kam, damit fand im Jahr 2023 fast täglich ein Femizid statt. Häusliche Gewalt, digitale Gewalt, Sexualstraftaten, politisch motivierte Gewalt, die sich gegen speziell gegen Frauen richtet, Menschenhandel mit dem Ziel der sexuellen Ausbeutung – in all diesen Bereichen, die das Lagebild erfasst, ist ein Anstieg an Gewalttaten gegenüber Frauen festzustellen. 3. Das im Herbst des Jahres 2024 erstmals durch die Landespolizeidirektion Thüringen in Zusammenarbeit mit dem Landeskriminalamt Thüringen erstellte Lagebild „Straftaten im Rahmen...