Harte Zeiten für Transatlantiker.1964 hat meine damals 18-jährige...

Harte Zeiten für Transatlantiker. 1964 hat meine damals 18-jährige Mutter an einem einjährigen Schüleraustausch in den USA teilgenommen. Direkt von ihrer Heimat, einem niederösterreischischen Bauernhof, gelangte sie als erstes Kind in der Familie mit Abitur in den Rosengarten des Weißen Hauses. Dort wurde sie mit ihrer europäischen Gruppe an Gastschüler*innen von Lyndon B. Johnson empfangen und ist für die Erfahrungen und überwältigende Gastfreundschaft bis heute dankbar. Die jüngere Geschichte war damals noch sehr präsent, das Bewusstsein hoch, dass ohne das Engagement der USA während und nach dem 2. Weltkrieg die Bundesrepublik Deutschland (und Österreich) keine Stabilität und den Weg in Freiheit, Wohlstand und Demokratie gefunden hätten. Seitdem hat unsere Familie Freundschaften gepflegt und ich mich stets politisch für ein gutes transatlantisches Verhältnis zu den USA und auch Kanada engagiert, unterstützt vom German Marshall Fund of the United States oder der Robert Bosch Stiftung und der Atlantik-Brücke e.V. sowie natürlich Deutscher Bundestag Bekanntermaßen leben wir heute in einer anderen Welt. Das alte Bündnis ist fragil, und das schmerzt. Die enge Freundschaft zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten von Amerika beruht auf historisch gewachsenen Beziehungen, gemeinsamen Erfahrungen, Werten und Interessen. Deutschland ist der größte Handespartner der USA in der EU. Auch wenn die aktuelle U.S.-Administration mit ihrem aggressiven Kurs dieses Verhältnis...