Integrierte molekulare Surveillance der Tuberkulose – Aktueller Stand und erste Ergebnisse

Integrierte molekulare Surveillance der Tuberkulose – Aktueller Stand und erste Ergebnisse Seit 2020 etabliert das Robert Koch-Institut (RKI) in enger Kooperation mit dem Nationalen Referenzzentrum (NRZ) für Mykobakterien am Forschungszentrum Borstel, Leibniz Lungenzentrum (FZB) sowie in Zusammenarbeit mit den zuständigen Akteurinnen und Akteuren des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD) die integrierte molekulare (auch: genomische) Surveillance der Tuberkulose (IMS-TB; IGS-TB). Im Rahmen der IMS-TB werden systematisch mittels Gesamtgenomsequenzierung (Whole Genome Sequencing, WGS) die Genome der Tuberkulose-(TB-)Erreger von in Deutschland gemeldeten kulturpositiven Erkrankungsfällen analysiert. Die Sequenzdaten werden dann mit den Meldedaten gemäß Infektionsschutzgesetz (IfSG) verknüpft und die Ergebnisse kontinuierlich bewertet. Hintergrund und Zielstellung der IMS-TB Ziele der IMS-TB sind eine raschere Erkennung von TB-Ausbrüchen und komplexen Infektionsgeschehen sowie die kontinuierliche Überwachung von Antibiotikaresistenzen. Die IMS-TB trägt zu einem besseren Verständnis der Übertragungsrisiken bei TB bei, ermöglicht eine genauere Erfassung des Transmissionsgeschehens sowohl über große räumliche als auch zeitliche Verteilung und soll durch das fortlaufende Monitoring der TB-Situation den ÖGD in der Versorgung von an TB erkrankten Menschen und hinsichtlich der Prävention der Erkrankung unterstützen. Die TB weist im Vergleich zu anderen meldepflichtigen...