Entschließung Weibliche Genitalverstümmelung ächten -­ Mädchen und Frauen schützen- Betroffenen helfen

Drucksache 15/4216 28. 01. 2010 A n t r a g der Fraktionen der SPD, CDU und FDP Entschließung Weibliche Genitalverstümmelung ächten – Mädchen und Frauen schützen – Betroffenen helfen Druck: Landtag Rheinland-Pfalz, 29. Januar 2010 b. w. LANDTAG RHEINLAND-PFALZ 15. Wahlperiode I. Der Landtag stellt fest: Nach Schätzung der Weltgesundheitsorganisation sind weltweit zwischen 100 und 140 Millionen Mädchen und Frauen an ihren Genitalien verstümmelt. Einer Unicef-Studie zufolge kommen jährlich geschätzte zwei bis drei Millionen Mädchen imAlter zwischen vier und zwölf Jahren dazu. DurchWanderungs- und Flüchtlingsbewegungen leben auch in Europa immer mehr Frauen, die Opfer von Genitalverstümmelung sind. Erst in den letzten Jahren wächst das öffentliche Bewusstsein für dieses Thema. Aufgrund von Migrationsprozessen ist eine Auseinandersetzung mit diesem Problem auch in Deutschland notwendig. Genaue Zahlen, wie viele von Genitalverstümmelung betroffene Mädchen und Frauen in Deutschland leben, gibt es nicht. Das Statistische Bundesamt und die Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes – Menschenrechte für die Frau e. V. gehen davon aus, dass in Deutschland etwa 30 000 Frauen und Mädchen von Genitalverstümmelung betroffen oder bedroht sind. Meist werden in Deutschland lebende Mädchen für die Verstümmelung in ihre Heimatländer gebracht. Das, was als sogenannte „Beschneidung“ von Mädchen und Frauen bezeichnet wird, ist eine Verstümmelung der weiblichen Genitalien in...