Zahl der Obduktionen in NRW ­ auf dem Weg in die Bedeutungslosigkeit?

LANDTAG NORDRHEIN-WESTFALEN 16. Wahlperiode Drucksache 16/9570 24.08.2015 Datum des Originals: 21.08.2015/Ausgegeben: 24.08.2015 Die Veröffentlichungen des Landtags Nordrhein-Westfalen sind einzeln gegen eine Schutzgebühr beim Archiv des Landtags Nordrhein-Westfalen, 40002 Düsseldorf, Postfach 10 11 43, Telefon (0211) 884 - 2439, zu beziehen. Der kostenfreie Abruf ist auch möglich über das Internet-Angebot des Landtags Nordrhein-Westfalen unter www.landtag.nrw.de Kleine Anfrage 3805 des Abgeordneten Nicolaus Kern PIRATEN Zahl der Obduktionen in NRW – auf dem Weg in die Bedeutungslosigkeit? Der Fall einer 92jährigen Frau, die fälschlicherweise in Gelsenkirchen von einem Arzt für tot erklärt wurde und beim Bestatter wieder erwachte, hat im März dieses Jahres in NRW für Schlagzeilen gesorgt. In diesem Zusammenhang wurde der Präsident der Ärztekammer Nordrhein in einem Artikel der Aachener Zeitung vom 26. März 2015 damit zitiert, dass die Obduktionsrate in Nordrhein-Westfalen unter einem Prozent läge und insgesamt die Feststellung von Todesart und Todesursache eher stiefmütterlich behandelt würde. Verschiedene rechtsmedizinische Statistiken weisen darauf hin, dass im Rahmen von Obduktionen regelmäßig eine relevante Anzahl von Todesfällen mit Fremdeinwirkung festgestellt wird. Gleichzeitig wird von Professoren aus der rechtsmedizinischen Praxis seit Jahren die Bedeutung der Obduktion als Qualitätssicherheitsmaßnahme der klinischen Medizin hervorgehoben. Die Forderung von...