Der staatliche Ausverkauf von Kunst und Antiquitäten zur Devisenbeschaffung in der DDR

Landtag Brandenburg5. WahlperiodeDrucksache 5/3359Kleine Anfrage 1322der Abgeordneten Anja Heinrich der CDU-Fraktionan die LandesregierungDer staatliche Ausverkauf von Kunst und Antiquitäten zur Devisenbeschaffung in der DDRDurch Medienberichten wurde bekannt, dass seit den frühen 1970er Jahren ostdeutsche Kunstsammler durch Staatsbehörden der DDR enteignet wurden. Den Sammlern wurden Handelstätigkeit und steuerliche Vergehen vorgeworfen. Auch wenn die meisten Familien keinen gewerblichen Handel betrieben, wurden ihre Privatwohnungen zu Warenlagern umdeklariert und ihre Sammlungen mit massiv überhöhtem Wert geschätzt. Die daraus resultierende Steuerschuld überstieg bei weitem das Vermögen der Sammler ­ die Kunstgegenstände wurden durch staatliche Behörden konfisziert und zur Devisenbeschaffung ins Ausland verkauft. In den vergangenen Wochen ist das Schicksal Betroffener verstärkt in den Focus der Öffentlichkeit gerückt. Diese fordern die Aufarbeitung dieser Vorgänge und Gerechtigkeit, die Ihnen im DDR-System verwehrt blieb, da es keine Verwaltungs- und Finanzgerichte in der DDR gab.Daher frage ich die Landesregierung:1. In wie vielen Fällen wurden Kunstgegenstände von Kunstsammlern durch staatliche Behörden der DDR im Zeitraum von 1949-1989 auf dem heutigen territorialen Zuschnitt des Landes Brandenburg konfisziert? (bitte eine detaillierte Antwort) 2. In wie vielen Fällen ist es zum Ausverkauf (zur Devisenbeschaffung) dieser Kunstgegenstände durch DDR-Behörden gekommen?...