Antibiotika-Einsatz in der Tierhaltung senken - wirksame Reduktionsstrategie umsetzen

Niedersächsischer Landtag − 16. Wahlperiode Drucksache 16/4586 Antrag Fraktion der SPD Hannover, den 13.03.2012 Antibiotika-Einsatz in der Tierhaltung senken - wirksame Reduktionsstrategie umsetzen Der Landtag wolle beschließen: Entschließung Aktuelle Studien belegen, dass der Antibiotika-Einsatz in der Nutztierhaltung besorgniserregend hoch ist. Auch wenn Antibiotika als Mastmittel und Leistungsförderer seit 2006 in der EU verboten sind, ist ihr Einsatz immer noch gängige Praxis und die verabreichte Menge gestiegen. Dabei werden rund 90 % aller verkauften Veterinär-Antibiotika an die Nutztiere gegeben. Aktuelle Studien zeigen auch, dass nur wenige Mastdurchgänge ganz ohne Antibiotika auskommen, und dies gilt nach den Untersuchungen für Kälber, Puten, Schweine und Hähnchen. Die massenhafte und oftmals falsche Behandlung mit antimikrobiell wirksamen Mitteln birgt erhebliche Risiken für Menschen und Tiere. Es können Antibiotika-Resistenzen entstehen, die u. a. die Verbreitung des MRSA-Keimes zur Folge haben. Dadurch kann es in einer zunehmenden Zahl von Fällen zu lebensgefährlichen Infektionen kommen, die nicht mehr mit Antibiotika behandelt werden können. Ein aktuelles MRSA-Screening in niedersächsischen Krankenhäusern zeigt, dass 2,67 % der in Krankenhäusern aufgenommen Patienten Träger dieser Keime sind, wobei knapp ein Viertel dieser Menschen aus der Landwirtschaft kommt. Die Landesregierung wird aufgefordert, Maßnahmen zur wirksamen Reduktion des Einsatzes antibakteriell...