Entwicklung der Stiftungsprofessuren in Niedersachsen - Gewährleistung der Unabhängigkeit von Forschung und Lehre

Niedersächsischer Landtag − 16. Wahlperiode Drucksache 16/4602 Kleine Anfrage mit Antwort Wortlaut der Kleinen Anfrage der Abgeordneten Dr. Gabriele Heinen-Kljajić (GRÜNE), eingegangen am 18.11.2011 Entwicklung der Stiftungsprofessuren in Niedersachsen - Gewährleistung der Unabhängigkeit von Forschung und Lehre Kürzlich geriet eine Stiftungsprofessur der Deutschen Bank an der Humboldt-Universität und der TU Berlin in die öffentliche Kritik. Der Sponsoringvertrag zwischen Bank und Universitäten gehe so weit, dass das Unternehmen sogar Forschungsergebnisse vor Veröffentlichung prüfe, weshalb Kritiker bereits von der „Selbstaufgabe zweier Universitäten“ sprechen (Süddeutsche Zeitung vom 30.05.2011). Auch in Niedersachsen stand im Jahr 2007 eine Stiftungsprofessur für Endlagerforschung an der TU Clausthal in der öffentlichen Kritik. Fraglich schien die Gewährleistung der Unabhängigkeit von Forschung und Lehre bei dem Masterstudiengang „Management radioaktiver und umweltgefährdender Abfälle“, welcher von der Gesellschaft für Nuklearservice (GNS), einer 100-prozentigen Tochter der Atomwirtschaft, gesponsert wird. Vor allem von Unternehmen finanzierte Stiftungsprofessuren stehen bisweilen im Verdacht, Kuckucksei eines Unternehmens im universitären Nest zu sein. Gegebenenfalls müssen Stiftungsprofessuren nach relativ kurzem finanziellem Engagement eines Unternehmens von drei bis fünf Jahren von der Hochschule bzw. vom Land weiterfinanziert werden. Ferner eröffnet die Einrichtung von...