Änderung der Meldepflicht für den Erreger der Malaria

Änderung der Meldepflicht für den Erreger der Malaria Auswirkungen auf die Vollständigkeit der Meldedaten und Herausforderungen in der Umstellungsphase KERNBOTSCHAFTEN ▶Deutschland ist seit den 1950er Jahren kein Malaria-Endemiegebiet mehr. Der Klimawandel führt jedoch in Europa zunehmend zu Umweltbedingungen, die eine Ausbreitung und ein besseres Überleben von heimischen und importierten Anophelesmücken sowie die Transmission von Plasmodien begünstigen können. Dadurch könnte es zukünftig zu autochthonen Malaria-Übertragungen kommen. ▶Die Änderung der Meldepflicht von Plasmodien- Nachweisen von einer nichtnamentlichen Meldung an das RKI in eine namentliche Meldung an das zuständige Gesundheitsamt stärkt die nationale Malaria-Surveillance, bindet lokale Gesundheitsbehörden ein und ermöglicht eine schnelle Reaktion bei autochthon übertragenen Malaria-Fällen durch die zuständige Behörde. ▶Eine Meldepflichtänderung erfordert eine technische und kommunikative Vorbereitung, Umsetzung und Nachbereitung. Einleitung Epidemiologie Malaria ist mit geschätzt global 263 Millionen Fällen und 597.000 Todesfällen im Jahr 2023 in 83 endemischen Ländern eine der bedeutendsten Infektionskrankheiten weltweit. Mit einem Anteil von 94 % (246 Millionen) aller Fälle und 95 % (569.000) aller Todesfälle (darunter insbesondere Kinder -unter fünf Jahren) ist die WHO-Region Afrika am stärksten von Malaria betroffen. 1 Deutschland ist seit den 1950er Jahren kein Malaria-Endemiegebiet mehr...