Holistische Überprüfung des aufsichtlichen Rahmenwerks

Innovationsfähigkeit von Banken sichern: auf prudenzielle Abzugspflicht von Software-Investitionen verzichten ◼ Die regulatorische Behandlung von Software sollte dringend erneut auf den Prüfstand gestellt werden. ◼ Aufsichtsrechtlich ist in Europa der Vollabzug von Investitionen in aktivierbare Software vom harten Kernkapital nach drei Jahren erreicht. ◼ Insgesamt ist der Bilanzierungsansatz bereits konservativ ausgestaltet. ◼ Bei der Bewertung der Software sollte die „going-concern-Perspektive“ angewendet werden. ◼ Es muss ein Level-Playing-Field zu anderen Jurisdiktionen hergestellt werden. ◼ Software sollte wie ein Vermögenswert behandelt werden, der einem angemessenen Risikogewicht unterliegt (100% gemäß Art. 113 Abs. 5 CRR). Mit der Coronakrise hat die Weltwirtschaft einen Digitalisierungsschub unerwarteten Ausmaßes erlebt. Der Digitalisierungsdruck hält an. Auch Banken haben ihre Anstrengungen in Bezug auf die Digitalisierung verstärkt. Der Einsatz von innovativen Technologien in Banken ermöglicht effizientere Prozesse, erhöht die Tragfähigkeit von Geschäftsmodellen, steigert die Profitabilität und sichert damit die Wettbewerbsfähigkeit. Mit IT-Investitionen heben Banken Ertragspotenziale. In 2023 investierten Banken 4,9 Prozent mehr im Vergleich zum Vorjahr in die IT.1 Dabei findet die Digitalisierung in allen denkbaren Geschäftsfeldern in der gesamten Prozesskette von Banken statt, sei es bei der Vergabe von Krediten über den...