Die Geschädigten des staatlich organisierten Dopingsystems der ehemaligen DDR als Opfergruppe anerkennen und besser unterstützen

Deutscher Bundestag Drucksache 20/14702 20. Wahlperiode 28.01.2025 Antrag der Fraktionen SPD, CDU/CSU, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und FDP Die Geschädigten des staatlich organisierten Dopingsystems der ehemaligen DDR als Opfergruppe anerkennen und besser unterstützen Der Bundestag wolle beschließen: I. Der Deutsche Bundestag stellt fest: In der ehemaligen DDR wurden Sportlerinnen und Sportler sowie Nachwuchstalente systematisch im Auftrag des Staates mit dem Ziel gedopt, durch sportliche Erfolge international Anerkennung zu gewinnen und insbesondere die vermeintliche Überlegenheit des Sozialismus gegenüber den kapitalistischen Ländern zum Ausdruck zu bringen. Während Doping in der DDR ab den 1960er Jahren dezentral bereits üblich war, führte die SED-Führung 1974 mit dem „Staatsplan 14.25“ ein staatlich kontrolliertes Dopingprogramm ein, um besonders bei internationalen Wettkämpfen erfolgreich zu sein und der weltweiten Einführung von Dopingkontrollen entgegenzuwirken. Zwischen 1974 und 1989 wurden nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen in mindestens zwölf Sportarten etwa 10.000 ausgewählte Athletinnen und Athleten, zumeist ohne ihr Wissen oder ausreichende Aufklärung über mögliche Nebenwirkungen, bevorzugt mit Anabolika gedopt. Dabei betraf das staatlich organisierte Doping nicht nur Erwachsene, sondern insbesondere auch minderjährige Sportlerinnen und Sportler. Die Opfer von Staatsdoping waren Opfer von staatlichem Unrecht und sind als Opfergruppe von...