Versorgungsnotstand bei Krebsdiagnosen und Organuntersuchungen

BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 19/7362 19. Wahlperiode 28.09.10 Schriftliche Kleine Anfrage der Abgeordneten Kersten Artus (DIE LINKE) vom 22.09.10 und Antwort des Senats Betr.: Versorgungsnotstand bei Krebsdiagnosen und Organuntersuchungen Mithilfe von Radioisotopen werden in der Nuklearmedizin Entzündungsherde und Krebsmetastasen festgestellt. In Deutschland werden jährlich drei Millionen Untersuchungen mit dem Arzneimittel Technetium-99m durchgeführt. Das Kontrastmittel leistet unverzichtbare Hilfe beim Aufspüren von Tumoren in der Schilddrüse, von Knochenkrebs und von Herzfehlern. Es gibt weltweit nur fünf produzierende Neutronenquellen, die die Vorstufe von Technetium- 99m, Molybdän-99, herstellen. Zum wiederholten Mal ist der größte Produzent in Kanada ausgefallen. Aus Altersgründen stehen auch andere Reaktoren zeitweise und wiederholt still, sie sind allesamt über 40 Jahre alt. Die Folge: es wird weniger Molybdän-99 nach Europa geliefert. Untersuchungen können nicht in erforderlichem Maß durchgeführt werden. Tumore wachsen ungesehen, ungehindert und unbehandelt und gefährden Menschenleben. Der Forschungsreaktor FRM II in Garching bei München könnte bei entsprechender Nachrüstung die Lücken bei der Versorgung mit Molybdän-99 schließen. Doch hierfür fehlt das Geld. Der Freistaat Bayern hat für die Nachrüstung von FRM II 1,2 Millionen Euro zugesagt, aus der Industrie sollen 2 Millionen Euro fließen. Es fehlen noch 2,2 Millionen Euro. Das...